Der deutsche (Alb-)Traum: Energie aus Sonne und Wind

Der deutsche Traum, das Land hauptsächlich mit Energie aus Sonne und Wind zu versorgen, entpuppt sich immer mehr als "Luftnummer": Denn eine Versorgung vornehmlich mit Wind- und Sonnenkraft - Biomasse und Wasserkraft können hier aufgrund ihrer beschränkten Beiträge vernachlässigt werden - hat bekanntermaßen vier gravierende Nachteile: Die Leistungsdichten sind sehr gering, und die Energiegewinnung ist deshalb mit hohen Kosten und einem gigantischen Flächenverbrauch verbunden. Die Stromproduktion ist starken Schwankungen unterworfen, d.h. wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint gibt es keinen Strom. Die Stromspitzen (zu viel Strom) und Stromtäler (zu wenig Strom) lassen sich nicht mit weiteren Windrädern „glätten“. Die Verfügbarkeit von Strom ist nur eingeschränkt vorhersehbar. Das bisherige Versorgungskonzept, dass die Stromproduktion dem Verbrauch folgt, verliert seine Gültigkeit.

Schenkt man den Energieversorgern und den meisten Medien Glauben, so versorgt eine Windkraftanlage mehr als tausend Haushalte mit Strom. Wenn aber jedes der rund 30.500 Windräder mehr als tausend Haushalte versorgt, dann erfasst die Energiewende bereits mehr als 30 Mio. der insgesamt 41 Mio. Haushalte. Damit wäre die Energiewende doch schon fast geschafft. Doch ein Blick auf die Verteilung der Anteile der Energieträger an der gesamten Energieversorgung in Deutschland zeigt, dass trotz gewaltiger finanzieller Investitionen in die Solar- und Windenergie sie heute im Jahresdurchschnitt nur ca. ein Drittel des Stromverbrauchs und nur fünf Prozent (davon 3% Windkraft sowie Photovoltaik mit 1,3 % und  Naturwärme mit 0,7%) des gesamten Energiebedarfs abdeckt. Wie ist dieser Widerspruch zu erklären? Liegt es nicht einfach daran, dass bei den veröffentlichen Erfolgszahlen zur Sonnen- und Windenergie nur die installierte Leistung in die Welt gesetzt wird, statt der tatsächlich produzierten nutzbaren Leistung?

Aber die politischen Entscheidungsträger haben in Deutschland nicht vor, diesen Widerspruch in der Bilanz der bisherigen Energiewende zu klären. Ganz im Gegenteil: Die politischen Parteien überbieten sich darin, das gesamte Energiesystem ändern zu wollen und beziehen neben den Strom- auch den Wärmebereich und den Verkehrssektor in ihre „grünen“ Pläne ein. Dies würde aber einen weiteren Ausbau der Erneuerbaren, vor allem der Windenergie erfordern.

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