Irgendwo weht immer Wind

Es ist eine gängige Behauptung der mächtigen Windkraftlobby, dass sich die Windkraftstromproduktion in Deutschland ausgleiche. Es müssten nur entsprechend viele Windräder aufgestellt sein: Wenn an der Nordsee gerade Flaute herrsche, dann wehe im Süden der Wind und umgekehrt. Tut uns das Wetter schlicht den Gefallen deutschland- und europaweit, stetig genug für Wind zu sorgen? Eine zweiteilige wissenschaftliche Studie gibt Aufschluss.

Der Windstrom könne zuverlässig eine gesicherte Stromversorgung ohne konventionelle Kraftwerke sicherstellen ist ein ewig wiederkehrender Fake der Windkraftbranche. Die Wahrheit ist aber eine andere, wie eine groß angelegte Studie der Physiker und Ingenieure von VGB Power Tech, einem internationalen Fachverband für die Erzeugung und Speicherung von Strom und Wärme, empirisch belegen konnte. Das Ziel der wissenschaftlichen Untersuchung bestand darin, Aussagen zur Leistungsfähigkeit der Produktion von Windstrom sowohl in Deutschland als auch im europäischen Ausland zu überprüfen. Die Analyse beruhte auf frei zugänglichen Zeitreihen europäischer Übertragungsnetzbetreiber zur Windstromerzeugung. Die Wissenschaftler kamen zu einem sehr klaren Ergebnis:

Die großräumigen europäischen Wetterlagen tuten uns schlicht nicht den Gefallen, immer genug Wind für die Energiegewinnung zur Verfügung zu stellen. Und dies nicht nur in Deutschland, sondern auch in den anderen untersuchten 17 europäischen Ländern. Eine Schwachwindphase wird genauso wie eine Sturmphase nur unzureichend durch ein gegensätzliches Wetterereignis irgendwo anders in Europa ausgeglichen. Im Jahresdurchschnitt liefern Windräder nur zwischen 22 und 24 Prozent ihrer rein rechnerisch möglichen Leistung. Die Jahresminimalleistung beträgt trotz europaweit verteilte Windkraftanlagenstandorte rechnerisch nur 4 bis 5 Prozent der installierten Nennleistung. Ein länderübergreifender Ausgleich in Zeiten niedriger Windstromerzeugung im Sinne einer sogenannte „Glättung“, ist deshalb kaum möglich. Dadurch bilden sich zeitliche Lücken in der Windenergiegewinnung von einem gewaltigen Ausmaß. Auf der Grundlage der ausgewerteten Daten ist daher die Annahme schlicht falsch, dass „irgendwo immer Wind wehe“ und dass mit einer „weiträumigen Verteilung von Windenergieanlagen“ eine sichere Stromversorgung ohne Energiespeicher und „Backup – Kraftwerke“ länderübergreifend gesichert sei. Damit – so die Verfasser der beiden Studien – ist eine gesicherte Stromversorgung hauptsächlich durch Windkraft nicht ohne geeignete Backup – Kapazitäten möglich.

 

 


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