Die große „Regionalplan-Lüge“ OWL – Massive Kritik an den Windenergie-Ausbauplänen der Bezirksregierung Detmold
Fakt ist, dass der aktuelle Planungsstand eine erhebliche Mehrbelastung der Kreise Paderborn und Höxter – zusammen rd. 14.000 ha, somit allein schon rund 25 % der für ganz NRW vorgesehenen Fläche! – vorsieht, wogegen die anderen Kreise im Regierungsbezirk kaum oder gar nicht belastet werden. „Besonders fatal ist der Umstand, dass bestehende Windvorrangzonen der Kommunen zum Teil nicht in die Planung einbezogen werden und auch nicht auf das jeweilige Ausbauziel eingerechnet werden. Die Folge ist eine zusätzliche Ausweisung von Flächen, die von der Bezirksregierung festgelegt werden. Die kommunale Planungshoheit gibt es ja beim Windausbau nicht mehr.“
Besonders betroffen im Kreis Paderborn ist die Stadt Lichtenau, die Windhauptstadt unseres Bundeslandes NRW. Sie soll nun allein 2.120 ha an Acker- und Grünlandflächen für den Windenergieausbau dazu steuern. Als Dankeschön für die selbsternannte Energiehauptstadt werden auch hier bestehende FNP-Flächen zum Teil nicht einbezogen, dafür kommen an anderer Stelle erhebliche Flächen dazu. Der Ort Lichtenau selbst wird regelrecht eingekesselt.
Ähnlich verheerend wirkt sich dieses auf die benachbarten Kommunen Altenbeken, Borchen und Bad Wünnenberg aus. Neben einer massiven Zusatzbelastung der Bevölkerung in den betroffenen Ortsteilen nimmt man den Kommunen an dieser Stelle auch jedwede Entwicklungsmöglichkeiten. Die Lebensqualität in den Orten wird dramatisch verlieren.
Die heimischen Landtagsabgeordneten haben immer wieder auf eine faire Verteilung der Ausbaulast verwiesen und sprachen von einem geographischen Deckel. Keine Kommune soll überbelastet werden. „Das Gegenteil ist der Fall, wir wurden belogen,“ so Volker Tschischke,“ und werden nun als die Nr. 1 im bundesdeutschen Binnenland noch bestraft. Paderborn ist sowieso schon ein Synonym dafür, wie man es nicht machen sollte. Nun wird es noch bedrückender.“
Vernunftkraft NRW e.V. rechnet zudem mit einer steigenden Krankenquote durch den weiteren Ausbau mit Windenergieanlagen im Kreis. „Allein in Etteln soll die Quote schon jetzt über 1% liegen, das NRW Gesundheitsministerium wurde eingeschaltet“, so der Landesvorsitzende, der persönlich selbst betroffen ist,“ Die Landespolitik und die Bezirksregierung macht sich keine Gedanken darüber, was sie uns hier antut.“
Bereits am 11.12.2023 soll der Regionalrat dem Planungsentwurf zustimmen, danach kann in den ausgewiesenen Gebieten sofort gebaut bzw. neue Anlagen beantragt werden.
„Unser Verein hat heute bei der Bezirksregierung massive Kritik an dieser Fehlplanung geäußert“, so Volker Tschischke, “der Bevölkerung muss schleunigst klar gemacht werden, was hier passieren soll. Die Zeit drängt und die heimische Politik muß alles menschenmögliche unternehmen, diese menschenverachtende Planung zu stoppen.“
Vernunftkraft NRW e.V. will zeitnah zu einer Bürgerversammlung einladen und über die Auswirkungen der Planung auf die betroffenen Gemeinden im Kreisgebiet informieren.