Wissenschaftliche Studie belegt: Windkraft im Wald nicht erforderlich!

Das UPI - Umwelt- und Prognose-Institut Heidelberg untersuchte in dem Projekt „Windkraftwerke im Wald - Bewertung und Alternativen“ die Auswirkungen des Plans der Landesregierung Baden-Württemberg, in den nächsten Jahren rund 500 große Windkraftwerke in Wäldern zu bauen. Das UPI belegt mit dieser Studie, dass die Errichtung von Windenergieanlagen im Wald nicht erforderlich ist, wenn Maßnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen effizient umgesetzt werden. Der vollständigen UPI-Bericht ist für Sie verlinkt.

Datum
27.03.2023
Autor
AGW
Anhänge
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Quellen

In der vorliegende Pressemitteilung heißt es:

„Die Reduktion der CO2-Emissionen und der Aufbau einer umfassenden regenerativen
Energieversorgung sind zentrale Aufgaben in den nächsten Jahren.
Das UPI – Umwelt- und Prognose-Institut Heidelberg untersuchte deshalb in dem Projekt
„Windkraftwerke im Wald – Bewertung und Alternativen“ die Auswirkungen des Plans
der Landesregierung Baden-Württemberg, in den nächsten Jahren rund 500 große
Windkraftwerke in Wäldern zu bauen.
Da Windkraftwerke im Wald im Gegensatz zu Standorten auf landwirtschaftlichen
Flächen oder in der Nähe von Verkehrsinfrastruktur einen erheblichen Eingriff in
Ökosysteme verursachen, wurden zehn Alternativen zu Windkraftwerken im Wald
untersucht.
Die Studie ergab, dass es zahlreiche Möglichkeiten zur CO2-Reduktion gibt, die
effektiver und teilweise schneller zu realisieren wären als Windkraftwerke im Wald und
die keine negativen ökologischen Auswirkungen hätten.
Beispiele aus der Studie:
Die in Norddeutschland wegen fehlender Stromleitungen abgeregelte Windstrommenge
ist inzwischen doppelt so viel, wie 500 große Windkraftwerke in Süddeutschland im Wald
erzeugen könnten. (Kapitel 6.6)
Würde das vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg ausgegebene, aber ins
Stocken geratene Ziel einer Reduktion des Kraftfahrzeugverkehrs bis 2030 um 20%
langfristig nur zur Hälfte umgesetzt, würde es die CO2-Emissionen Baden-Württembergs
um 2 200 000 t pro Jahr verringern. Dies ist so viel wie die Differenz von 3 000
Windkraftwerken auf bewaldeten Höhen statt auf unbewaldeten Standorten in der
Ebene. (Kapitel 6.4)
Das Hauptwachstumssegment bei den PKW-Neuzulassungen sind heute SUVs und
Geländewagen. Allein die dadurch im Vergleich zu normalen PKW verursachte
Mehremission an CO2 in Deutschland kompensiert inzwischen vollständig die CO2-
Einsparung durch alle 2 270 Windenergieanlagen im Wald in allen Bundesländern, mit
steigender Tendenz. (Kapitel 6.4)
Der Boden ist ein wichtiger Kohlenstoffspeicher. Würde der Kohlenstoffgehalt im
Waldboden Baden-Württembergs durch eine geänderte Forstwirtschaft nur um relativ
PM UPI-Bericht 88 Windkraftwerke im Wald – Bewertung und Alternativen Seite 2
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0,2% pro Jahr erhöht werden, würde dies der Atmosphäre 1 Million Tonnen CO2 pro Jahr
entziehen. Dies entspräche der Differenz von 1 400 Windkraftwerken auf bewaldeten
Höhen im Vergleich zu Standorten in der Ebene, fast dreimal so viel, wie die
Landesregierung in Wäldern bauen will. (Kapitel 6.8)
Im Koalitionsvertrag 2021-2026 definierten GRÜNE und CDU Baden-Württemberg das
Ziel, den Anteil des Ökolandbaus bis zum Jahr 2030 auf 30 bis 40 Prozent zu erhöhen.
Würde dieses Ziel umgesetzt, würde es zu einer jährlichen Reduktion der CO2-
Emissionen um 270 000 t führen. Dies entspräche der Berg-Ebene-Differenz von 380
Windkraftwerken. (Kapitel 6.8)
Eine im Koalitionsvertrag der Bundesregierung beschlossene, aber bisher nicht
umgesetzte Reduzierung der umweltschädlichen Subventionen des Staates nur um ein
Viertel würde die CO2-Emissionen so stark verringern wie 5 500 Windkraftwerke im Wald
an CO2 einsparen könnten oder so viel wie die Berg-Ebene-Differenz von 35 000
Windkraftwerken. (Kapitel 6.7)
Insgesamt würde die Realisierung der untersuchten Maßnahmen die CO2-Emissionen
allein in Baden-Württemberg mehr als 50 mal so stark reduzieren wie der Plan der
Landesregierung zum Bau von 500 Windkraftwerken im Wald an Stelle
naturverträglicherer Standorte. (Kapitel 8) Die Maßnahmen wurden zum Teil am Beispiel
Baden-Württembergs berechnet, sie sind aber auch auf andere Bundesländer
übertragbar.
Das UPI-Institut spricht sich aufgrund der Ergebnisse der Untersuchung deshalb für den
Bau von Windkraftwerken außerhalb von Wald und Schutzgebieten aus. Dafür stehen
über 23 000 Potenzialflächen mit geringem Raumwiderstand in Deutschland zur
Verfügung. Diese liegen fast vollständig außerhalb von Waldgebieten. Dadurch könnte
der gesamte zukünftige Strombedarf Deutschlands naturverträglich und weitgehend
außerhalb von Wald- und Schutzgebieten regenerativ erzeugt werden. (Kapitel 7.2)
Das UPI-Institut kritisiert, dass die Möglichkeiten zur raumverträglichen Nutzung von
Windenergie in der Politik der Länder Baden-Württemberg, Hessen und Bayern im
Gegensatz zu anderen Bundesländern wie z.B. Rheinland-Pfalz und Niedersachsen zu
wenig beachtet werden“. (vgl. Kapitel 7.2)

Der UPI-Bericht 88 „Windkraftwerke im Wald – Bewertung und Alternativen“, März 2023,
kann ab 27.3.2023 als PDF heruntergeladen werden: www.upi-institut.de/UPI88.pdf
Rückfragen an: Dieter Teufel Tel: 06221-45 50-55 Mobil: 0160-40 60 455

Eine Quelle

Nr. Titel/URL Autor Verlag Jahr Seite
1   http://www.upi-institut.de/UPI88pre.pdf   [Aufgerufen am 27.03.2023]

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